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das kulturelle überformat
Nr. 27 / 15. September 2009
#Sambal Oelek
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comic
Sambal Oelek

auch die Tatsache, dass sich Kirchner aus gesundheitlichen Gründen in Davos niederliess, das damals eine grosse Nationalsozialisten-Szene besass. Und ausgerechnet hier, etwas abseits des Dorfes, schuf Kirchner bedeutende und grosse Teile seines «entarteten» Werkes. Schrill farbige, formal extravagante Bilder mit Berggegenden, Akten in freier Natur und schliesslich auch Landschaften mit chinesischen Einflüssen entstanden als ein progressiver Rest dessen, was deutsche Malerei hätte sein und bewirken können, wenn das Land und seine Kultur nicht in der «braunen Sosse» untergegangen wäre.

Aufklärung und Dekadenz

Nicht die «Macht des Bildes», sondern eher die «Macht der Vernunft und Aufklärung» behandelt Oelek im 1998 erschienenen Band «Dufour». Das Buch war auf das Jubiläum «150 Jahre Bundesstaat» massgeschneidert und wurde von der Schweizerischen Eidgenossenschaft unterstützt. «Ich hatte zunächst einen Comic über den in die Schweiz geflohenen italienischen Politiker Giuseppe Mazzini vorgeschlagen», erinnert sich Oelek. Man fand jedoch, dass dieses Thema nichts mit der Gründung des Bundesstaates zu tun habe. Die Wahl fiel dann auf Dufour, womit Oelek durchaus einverstanden war, denn, so der Zeichner, Dufour sei der einzige pazifistische General, den er kenne. Tatsächlich liess sich der alternde Dufour nur sehr widerwillig im Sonderbundskrieg zum General der liberalen Kantone wählen und er sorgte äusserst geschickt dafür, dass der Konflikt ohne grosses Blutvergiessen über die Bühne gebracht werden konnte. Persönlich findet