Es passierten einige Dinge, die entscheidend waren. Zuerst entdeckte ich Punkrock, dessen Simplizität mich ungeheuer faszinierte. Danach begegnete ich der Lyrik von E. E. Cummings, die so minimal war und doch die wundervollsten Worte beinhaltete. Und last but not least entdeckte ich Blues und Disco für mich. Die Worte in der Discomusik sind ja extrem einfach und rudimentär, aber der prätentiöse Intellektuelle in mir fand dies unglaublich erfrischend. Dasselbe im Blues. Mein Lieblingssong ist John Lee Hookers «I Hated The Day I Was Born». Er singt kaum mehr als diesen Satz in einem Song, der fünfzehn Minuten dauert. Diese ewige Repetition fand ich anziehend und irgendwie auch befriedigend. So sehr ich auch Elvis Costello mochte oder einen Wortschmied wie Nick Cave, beeinflusste mich doch dieser einfache und simple Ansatz zu Worten wesentlich mehr. Ich wuchs unter Intellektuellen und Akademikern auf, deren Überzeugung es war, dass nur Dinge Wert besitzen, die auch kompliziert sind – und dies sowohl was die Musik wie auch den Text betrifft. Als ich mich zum ersten Mal mit dem Schreiben eines Songs befasste, war ich überzeugt, dass er ungemein kompliziert sein müsste. Ich war damals dreizehn und ich liebte die Musik von Yes über alles, weil die so unglaublich kompliziert war. Man muss sich das vorstellen: zuerst ist man beeindruckt von «Tales Of Topographic Oceans», das die