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das kulturelle überformat
Nr. 26 / 24. Juli 2009
#Wiedergesehen: Paul Schrader, «BlueCollar» (1978)
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film
Wiedergesehen: Paul Schrader, «BlueCollar» (1978)

Das kann man durchaus als eine der Konstanten seiner Filme sehen, auch wenn er in Werken wie «Mishima» oder «Light Sleeper» mal stärker formalistisch vorgeht, und mal moralisch- narrativer wie in «Hardcore» oder dem sträflich unterschätzten, mit Michael J. Fox, Joan Jett und Gena Rowlands prächtig besetzten, «Light of Day». Nicht umsonst schloss er, wenn man so will, seine Kritikerlaufbahn mit der exzellenten Studie zu den drei formalistischen Moralisten «Ozu, Bresson, Dreyer» ab. Sein Interesse an der stark rituell geprägten japanischen Gesellschaft – und dem japanischsten Regisseur überhaupt – spiegelt sich im Blick auf die amerikanische Gesellschaft, deren rituelle Grundmuster er sucht – nicht unähnlich der Arbeitsweise Ang Lees in seinen Western oder dem «Ice Storm».

Im Grunde deutet er die Methode schon in den Titeln an. Zu Arbeitsbildern aus dem Presswerk der Fabrik, den schweren Maschinen, routinierten Händen, mechanischen Körpern dröhnt, von Freezeframes unterstützt, das wuchtig-hämmernde Riff von Bo Diddleys «I’m a Man», das hier, in der schweren Cover-Version von Captain Beefheart, zu «I’m a hardwork-fucking-man» wird (Soundtrack: Phil- Spector-Schüler Jack Nitzsche).

«Blue Collar» erzählt genau hiervon: Von der lauten Männerwelt und ihrer körperlichen Arbeit, vom Biertrinken danach und von den seltenen Koks-Parties bei coolen Typen wie Smokey James, zu denen man sich, stillschweigend geduldet von den solidarischen Frauen, von den Familien wegschleicht, für deren