kleines Glück – die Zahnspangen der Kinder und die TVs, das Bowling und die Barbecues – man den ganzen Rest des Lebens schuftet. Um dann von Gewerkschaftsmuckern und lächerlichen Vertretern «Uncle Sams» getreten zu werden.
173 mal fällt, so zählt es imdb.com, das Wort «Fuck», und keine der grossen Autofabriken gab eine Dreherlaubnis – obwohl Schrader schon kein kleiner Name war, als er 1973 mit seinem ersten Skript, dem kühlen Mitchum-Vehikel «The Yakuza», gleich zum bestbezahlten Schreiber Hollywoods aufgestiegen war.
Heute würden sich die ausgedienten Motorwerke wohl über jede Aufmerksamkeit freuen. Die untergehende Arbeiterwelt kennzeichnet wiederum «Blue Collar» als Schraders Bluesfilm (so wie «American Gigolo» sein Discofilm ist und «Light of Day» sein Hardrocker). Hier gelingt ihm das Kunststück, spannend, voll Empathie und doch wie von Bourdieu protokolliert das Siebzigermodell von Klasse, Rasse und Geschlecht zu beschreiben.
Markus Schneider
«Blue Collar» (USA, 1978), Regie: Paul Schrader. Drehbuch: Paul Schrader und Leonard Schrader. Mit Richard Pryor (Zeke), Harvey Keitel (Jerry), Yaphet Kotto (Smokey), Ed Begley Jr. (Bobby Joe) Harry Bellaver (Eddie Johnson).
Trailer »