Die besten Alben
«Ry Cooder» (1971)
Weniger als eine halbe Stunde lang, aber es jagen sich auf Cooders Debüt in eigener Regie die Höhepunkte. Trickreich synkopiert, von Lenny Waronker produziert und von Van Dyke Parks mit Bläser- und Streicherarrangements ausgestattet, die fast schon «Guggemusig» sind (und der mittleren Schaffensphase von Tom Waits vorgreifen). Die Songs stammen unter anderen von Tommy Tucker («Alimony»), Alfred Reed («How Can A Poor Man Stand Such Times And Live»), Woody Guthrie («Do Re Mi»), Sleepy John Estes («Goin’ To Brownsville»), Randy Newman («Old Kentucky Home») und Cooder selber. Die Liste setzt einen klaren Wegweiser für seinen Werdegang. Highlight: die grossartig klapprige Version von Leadbellys «Pig Meat».
«Into The Purple Valley» (1972)
«How Can You Keep Moving (Unless You Migrate Too)» von Agnes «Sis» Cunningham über die «Dustbowl»-Bauern in den 1930er Jahren setzt vom Text her den inhaltlichen und durch die muntere, elektrischen Instrumentierung den musikalischen Ton. Jim Dickinson hat Parks als Ko-Produzent ersetzt. Nebst einem klareren, feisteren Sound, der hie und da ins Rockige geht, sind andere neue Elemente dazugekommen: die lockere Andeutung von Mento und Calypso in «F.D.R in Trinidad», oder die souligen Backing Vocals von «Money Honey», oder Joseph Spence, der eigenwillige Gitarrist und Sänger aus den Bahamas, dessen Instrumentalstück «Great Dream From Heaven» Cooder mit simpler Subtilität interpretiert.