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das kulturelle überformat
Nr. 16 / 3. Juli 2008
#Die besten Alben
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dossier: Ry Cooder
Die besten Alben

«Boomer’s Story» (1972)
Nun wird die Stimmung deutlich düsterer. Zwei Traditionals stehen am Anfang und am Ende – «Boomer’s Story» und «Good Morning Mr. Railroad Man», Railway-Drifter-Songs aus einer Zeit lang vor Kerouac und Co. Bläser treten nur noch selten auf – etwa auf einer von Mandoline, Bass und Drums getragenen Zeitlupenversion von Sleepy John Estes’ «Ax Sweet Mama». Mit einer herb-süssen Interpretation von Lorenzo Barcelatas «Maria Elena» bekennt Cooder erstmals eine Vorliebe für mexikanische Sounds.


«Paradise And Lunch» (1974)
Nach seiner herrlichen Start-Triole an Alben liess sich Cooder ein paar Monate länger Zeit. Als Einflüsse treten Rhythm & Blues, Soul und Gospel stärker in den Vordergrund. Besonders erhebend: «It’s All Over Now» von Bobby und Shirley Womack, vorgetragen mit einem Hauch Reggae. Erstmals fällt auch die gewaltige Stimme von Bobby King auf, Earl Hines spielt Gastpiano auf «Ditty Wah Ditty».


«Chicken Skin Music» (1976)
Hier wirft Cooder die letzten Fesseln ab. Auf der einen Seite pirscht er sich an der Seite von Akkordeonist Flaco Jimenez an die Gefilde der Tex-Mex-Musik heran. Andererseits tut er sich mit dem hawaiianischen Slack-Key-Gitarrist Atta Isaacs und dem ebenfalls aus Hawaii stammenden Gabby Pahinui und seiner Western Swing-Steel-Gitarre zusammen. Ein weiteres Meisterwerk.