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das kulturelle überformat
Nr. 32 / 10. August 2010
#Interview: M.I.A.
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musik
Interview: M.I.A.

dieses Mal mit einem Säugling im Gepäck wohl anders.

Ich habe mir zuhause ein Studio eingerichtet, ein paar Computer, ein Mischpult und Lautsprecher, und jeder, der vorbeischaute, hat an den Sachen gearbeitet. Es war wichtig, an einem Ort zu bleiben, aber diesmal ist die Grundidee auch weniger die Globalisierung als die Google-isierung. Nicht Erste gegen Dritte Welt, sondern diese riesige Verbindung der Welten, in China fängt das neue Jahrhundert an, Obama ist an der Macht, Google ist die grösste Wirtschaftsmacht der Welt und sie verkaufen und kaufen Informationen über unsere Daten. Dabei saugen sie die Bevölkerung in eine Art Datentrichter und teilen sie in Terroristen und Nicht-Terroristen auf. Die Welt wird mit Unterstützung von Google zweigeteilt.

Woran lag diese thematische Verlagerung?

Ich habe allen möglichen verrückten Scheiss erlebt, wie zum Beispiel das Ende des Srilankischen Krieges, der immerhin mein ganzes Leben bestimmt hat. Ich habe sein Ende erlebt, nachdem mein ganzes Leben hindurch Hunderttausende gestorben sind und er bedeutet niemandem irgendwas, weil sie diesen Begriff «Terrorismus» erfunden haben. Dabei ging es doch vor allem um die Macht der Regierung, Minderheiten einfach auszulöschen, wenn sie unbequem wurden.

M.I.A. by RAVI