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das kulturelle überformat
Nr. 32 / 10. August 2010
#Korn: Interview mit James «Munky» Shaffer
  5/8
musik
Korn: Interview mit James «Munky» Shaffer

Im Gegensatz zu jenen Leuten, die vordergründig Moral predigen...

...und dann ihren Frust in sich hineinfressen und irgendwann ausrasten. Genau.

In den USA ist ja diese Doppelmoral besonders ausgeprägt. Die Musik von Korn hat den Wut über diese Seite der Gesellschaft auch immer wieder vertont, wenn auch nicht vordergründig politisch. Nun macht ihr bereits unter dem dritten US-Präsidenten Musik. Hat sich etwas verändert?

Ich denke, dass die Menschen endlich aufwachen. Es wurde verdammt noch mal auch langsam Zeit. In den neunziger Jahren waren die Leute irgendwie schläfrig, da lief alles von alleine und man brauchte sich keine Gedanken zu machen. Danach wurde man erzogen, in allen Belangen über die eigenen Verhältnisse zu leben. Nun folgt das Umdenken.

Bei der Listening Session des Albums vorgestern…


…war ich unglaublich nervös.

Weshalb?

Na ja. Die Musik ist einem unglaublich nah und dann folgt der Moment, an dem man andere daran teilhaben lässt. Und ich dachte für mich:

Bitte, bitte, seid lieb zu uns! Und wenn euch die Musik nicht gefällt, dann behält es zumindest für euch (lacht).

Der Albumtitel «Korn III» könnte ja leicht verwirren, da es sich dabei nicht um das dritte Album handelt. Also eher der dritte Akt in der Karriere von Korn?

Wenn ich die Platte einordnen würde in der Diskographie, dann nach dem Debütalbum und «Life is peachy». Vielleicht nennen wir das nächste Album «IV» (schmunzelt)

Dann sind Sie nicht zufrieden mit all den Alben, die auf «Life is peachy» folgten?

Im Gegenteil. Ich liebe immer noch «Issues» am meisten, weil es dieses Gefühl eines wirklich kompakten Konzeptalbums versprüht. Und wir haben bei allen Platten, die wir gemacht haben, soviel gelernt und ausprobiert. Wir haben mit Instrumenten und mit Klängen experimentiert, mit Melodien und Harmonien. Wir haben Dinge zustande gebracht, von denen wir auf unseren ersten beiden Alben noch gar keine Ahnung hatten. Damals lautete das Motto bloss: «Korn or Die!» (lacht) Das war die Attitüde, die wir damals hatten.

Meiner Meinung nach ist Korn auch ein Paradebeispiel für eine Band, die sich künstlerisch stets weiterentwickelt hat. Man weiss nie genau, was einen mit der neuen