Er hat die Attitüde eines wilden Rockers. Und dies, obwohl der Mann aus North Carolina stammt und mit Countrymusik aufgewachsen ist. Ryan Adams ist der Wildwuchs unter den Singer/Songwritern. Mit seiner Band Whiskeytown brachte er seine gegensätzlichen Vorlieben zwischen Rock, Folk und Country über drei Alben lang auf den Punkt, bevor das Gefüge auseinanderbrach und er fortan alleine nach adäquaten musikalischen Ideen fahndete. Der Durchbruch kam mit dem Album «Gold» (2001) und dem Hit «New York, New York». Das Album erschien am 25. September und die Single wurde nach 9/11 zur unerwarteten Hommage an seine Wahlheimat.
Während Ryan Adams lange auf seinen Alben nach einer klaren Identität rang und nach fast allen klang, die er als Musikfan selber verehrte, fand er 2005 endlich die erhofften Parameter, in denen er sich verwirklichen konnte. Nicht weniger als drei Alben veröffentlichte er in diesem Jahr: das Doppelalbum «Cold Roses» sowie «Jacksonville City Nights» und «29», mit welchen er gleichzeitig auch wieder eine feste Band präsentierte: The Cardinals.
Während ihn Elton John schlicht als Genie betitelte, nennt ihn Autor Stephen King den besten amerikanischen Singer/Songwriter seit Neil Young. Ryan Adams selbst sieht sich wohl eher als staunendes Kind in der bunten Welt der Musik, die in seinem Universum von Merle Haggard und Hank Williams über Black Sabbath und Slayer bis hin zu Jay-Z reicht.
Das Gespräch mit dem von Unternehmungslust strotzenden 33-Jährigen fand im Gramercy Park Hotel in New York statt. Ebenfalls anwesend: die beiden Bandmitglieder Neil Casal (Gitarre) und Brad Pemberton (Drums):