Foto: © Serge Leblon

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 31 / 30. April 2010
#Interview Goldfrapp
  9/10
musik
Interview Goldfrapp

Hat es eigentlich für Ihre Arbeit Konsequenzen gehabt, dass Ihr Label Mute Records an die EMI verkauft wurde, der es in letzter Zeit wirtschaftlich so schlecht geht? Hat Sie das verunsichert?

Gregory: Schon. Unsere instinktive Reaktion auf den Verkauf von Mute war Enttäuschung. Das war schliesslich ein grosses Independent-Label mit einer grossen Geschichte, dessen Künstler immer die volle Kontrolle darüber behielten, was sie tun konnten. Daniel Miller (der Label-Chef und -Gründer, Anm. des Verf.) war es immer wichtig, dass Mute ein von Künstlern gesteuertes Label sein sollte. Das war auch ein Grund, warum wir überhaupt bei Mute unterschrieben hatten. Das Label hat uns Freiheit gelassen, und sie tun das auch jetzt noch. Allerdings gab es da schon eine gewisse Sorge, dass das alles ausgehöhlt werden könnte. Ich glaube aber, dass Daniel ganz gut darin ist, uns davon zu isolieren.

Hat er eigentlich noch was zu sagen bei seinem Label?


Gregory: Aber sicher. Hundertprozentig. An der Oberfläche hat sich nichts wirklich verändert, auch wenn man sich bewusst ist, dass er da wohl Kämpfe auszutragen hat, mit denen er sich früher nicht aufhalten musste.