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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#Townes Van Zandt
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dossier: Singer/Songwriter II
Townes Van Zandt

Den Todestag teilt er übrigens, zeitversetzt um 44 Jahre, mit Countrylegende Hank Williams, einem seiner deutlichen Einflüsse. Wobei nicht weniger entscheidend auf seinem Weg die Bluesgrösse Lightnin’ Hopkins war, von dessen Aufnahmen er sein so schlichtes wie effektives Gitarrenpicking gelernt hat – und Bob Dylan, dessen 1964er Album «The Times They Are-A-Changing» er angeblich als initiales Moment notierte, eine Karriere als Musiker zu starten.

Die schien ihm wahrlich nicht in die Wiege gelegt. Schliesslich stammt Van Zandt aus einer ebenso einflussreichen wie durch Öl wohlhabend gewordenen texanischen Familie. Allerdings fiel John Townes Van Zandt, so sein Taufname, nachdem er seine Schule höchst vielversprechend, als begabter Sportler und mit, wie seine Schwester bemerkt, IQ-Werten über 140, begonnen hatte, schnell aus der Rolle. Nach einer Zeit auf der Militärakademie wurde er zeitweilig sogar in einer psychiatrischen Klinik mit Insulin-Schocks behandelt, was der Grund war, weshalb er von der Air Force abgelehnt wurde, bei der er sich angeblich aus Abenteuerlust und Disziplinierungssehnsucht Anfang der Sechziger beworben hatte.

Stattdessen begann er kurz darauf durch die Country- und Folkclubs zu tingeln, bevor er in Nashville erste Aufnahmen machte, die ihm einen Plattenvertrag einbrachten. Das erste Album «For the Sake of the Song», enthielt bereits einige der Songs, die heute Klassikerstaus haben, wie das schwarze «Waitin’ Round to Die» oder die tragische Ballade «Tecumseh Valley» – Lieder voll Düsternis, die zum