künstlerischen Angelegenheiten verbunden ist, wird die Organisationsarbeit (auch die psychologische) für alle Beteiligten stark vereinfacht. In den Anfängen seiner Karriere kann ein singender Songschreiber durchaus allein (und möglicherweise im eigenen Auto) auf Tournee geschickt werden – je nach Stand der Finanzen kann man ihm später noch einen Cellisten und einen Drummer nachschicken. Auch im Bezug auf den Aufbau eines «Image» ist der Umgang mit einer Einzelperson einfacher. Ganz zu schweigen von der Gefahr, dass eine Band just in dem Moment, wo die ersten Erfolgszeichen am Horizont erscheinen, wegen musikalischen und anderen Differenzen auseinanderfällt…
Abseits vom modischen Trendgetümmel haben die robusteren Singer/Songwriter während den harten Zeiten eine Umgebung gefunden, in der sie einigermassen geschützt, wenn auch nicht auf Rosen gebettet, überwintern konnten: die Folk-Klubs. Die amerikanischen und britischen Definitionen von Folk wichen dabei stark voneinander ab. Derweil die Briten unter Folk eine Musik mit textlichen und/oder musikalischen traditionellen Bezügen verstanden, hatten in der amerikanischen Definition auch alle Arten von Singer/Songwriter Platz, so lang sie vornehmlich mit akustischer Gitarre auftraten. Insbesondere die britische Folkszene war es aber, die im Tandem mit jungen Computerbastlern dem Genre Singer/Songwriter frische Impulse verlieh. Als so unterschiedliche Musiker wie Four Tet (alias der Londoner Kieran Hebden), Beta Band, der Ire David Kitt oder gar Goldfrapp anfingen, ihren Laptops folkige Klänge zu entlocken, eröffneten sie damit auch dem einsamen Singer/Songwriter ganz neue Perspektiven.
In den USA waren es dagegen verwegene Indie-Bands wie Espers, Department of Eagles oder Animal Collective, die sich dank Internet und Freizeitjobs in Plattenläden ein umfassendes Wissen über die obskursten Winkel internationaler Pop-, Psychedelik- und Folktradition aneigneten und damit ebenfalls eine authentische,