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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#King Creosote
  9/10
dossier: Singer/Songwriter II
King Creosote

sich die Nachfrage nach einer vergriffenen CD, wenn sich die Fans gegenseitig neugierig machen. Aber es wurmt einen schon, wenn unser «Sampler 3», den jahrelang kein Mensch haben wollte, auf Ebay plötzlich einen Wunderpreis erzielt.»

Anderson hat Kind und Kegel gepackt und ist ins nächste Dorf nördlich von Anstruther gezogen. Die Fence Organisation ist zwar immer noch heimgestrickt, aber im Büro arbeiten weiterhin bloss zwei Männer – Anderson und Johnny Lynch. Unlängst veröffentlichte Lynch ein weiteres Album unter seinem Künstlernamen Pictish Trail – es hat in den USA Wellen geworfen, so dass er eiligst eine einmonatige Tournee organisieren musste. Dadurch gerät King Creosote arg unter Druck: «Ich muss die ganze Arbeit selber verrichten, ausgerechnet jetzt, wo mein eigenes Album erscheint und es aufs nächste Homegame zugeht.» Er komme tatsächlich heute weniger oft dazu, Songs zu schreiben, stellt Anderson fest: «Am meisten Songs schrieb ich, als der Plattenladen unterging und ich nichts anderes zu tun hatte. Pro Tag waren es damals zwei, drei Lieder, die ich dann gleich auch noch aufnahm. So war es keine grosse Sache, alle zwei Wochen ein neues Album fertigzustellen.»

Die Songs von «Flicking the Vs» seien in seinem Kopf entstanden, als er letztes Jahr mit einem Lieferwagen ohne CD-Player oder Radio auf Tournee ging: «Nachher musste ich mir zwei Wochen Auszeit nehmen, um die Ideen im Studio einzufangen. Es war wie Ferien. Ich liebe es, Lieder zu schreiben und aufzunehmen und die Abfolge zu bestimmen und sie


King Creosote / Foto: © Steve Gullick