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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#Interview mit Bonnie Prince Billy
  7/13
dossier: Singer/Songwriter II
Interview mit Bonnie Prince Billy

Will antworten soll wie der, der unlängst an einem Konzert auf einen Zwischenruf reagiert hat. Das Pseudonym ist ein kleiner, oberflächlicher Trick, damit mein Gehirn nicht so hart arbeiten muss, um die beiden Realitäten miteinander in Einklang zu bringen.

Können Sie mir die Entstehungsgeschichte von «Beware» beschreiben?


Ich wusste schon als ich das letzte Album «Lie Down in the Light» ablieferte, dass ein weiteres folgen muss. Denn für jenes Album hatte ich mir von meinen Labels ausbedungen, dass ich keinerlei Werbearbeit dafür leisten musste. Klar hat ihnen das nicht besonders gepasst. Aber wir haben einen Kuhhandel abgeschlossen. Wir machten aus, dass ich damals keine Promo machen müsse, wenn ich dafür beim nächsten Mal in allen Belangen die Wünsche der Firmen erfüllen würde. So war ich mir viel früher als sonst bewusst, dass ein neues Album anstand. Auf ganz abstrakte Art begann ich mich sogleich damit auseinanderzusetzen. Dann legte ich ein Jahr Konzertpause ein, und so drehten sich meine Gedanken ein ganzes Jahr lang nur um dieses Album. Aber statt mir überlegen zu müssen, wie man eine Gruppe von neuen Liedern auf die Bühne bringen könnte, konnte ich mich ganz aufs Schreiben und Umschreiben konzentrieren. Dann, nach einem Jahr, wurde ich eingeladen, drei Monate als «artist in residence» in der Künstlerkolonie The Headlands Centre for the Arts in der Nähe von San Francisco zu verbringen. Ich nutzte die Zeit, um den Liedern den letzten Schliff zu geben. Es war eine einmalige Erfahrung. Endgültig kamen die Songs während


«Lie Down In The Light», 2008 (Domino)