Foto: © Deirdre O Callaghan

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das kulturelle überformat
Nr. 13 / 4. April 2008
#Interview mit Moby
  8/9
musik
Interview mit Moby

Sehr oft verläuft dieser Prozess im Sand. Songs bleiben unvollständig, weil sich das fehlende Teil nicht erkennen lässt. Der Wunsch eines Künstlers ist es, stets die Perfektion zu finden. Das Ende von etwas. Bei den meisten Werken schafft der Künstler das nicht, er wird mit seiner eigenen Fehlbarkeit konfrontiert. Bei allen, die kreativ arbeiten, ist das Unvollendete Teil des Ganzen.

Aber trotzdem haben Sie sich doch für die Einsamkeit entschieden. Sie suchen nicht das Kollektiv.

Ich habe ja in einer Rockband begonnen, die ich mit Freunden gegründet hatte. Little Death hiess die Band. Wir schrieben alle Songs zusammen, spielten alles live ein; es war das komplette Gegenteil dessen, was ich heute tue. Es war grossartig, keine Frage. Und die wohl grössten Alben der Rockgeschichte sind das Resultat einer Kollaboration. Denken Sie an George und Ira Gershwin oder an Mick Jagger und Keith Richards. Auch Crosby, Stills, Nash & Young waren grossartig, aber Neil Young hat auch im Alleingang wunderschöne Sachen gemacht. Ich denke, im Alleingang wird das Resultat emotionaler, während durch die Zusammenarbeit das Ganze sozialer wird.

Wenn man als Hörer auf der anderen Seite auch nur eine Person hat, die zu einem spricht, wird vielleicht auch das Hörerlebnis intimer.

Interessanter Punkt. Vor allem wenn einer wie ich mit Elektronik arbeitet, die es mir erlaubt zu klingen, als wären zwanzig Personen daran beteiligt gewesen. Ich bemühe jetzt nochmals Neil Young. Ein Song wie