Foto: © Deirdre O Callaghan

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das kulturelle überformat
Nr. 13 / 4. April 2008
#Interview mit Moby
  5/9
musik
Interview mit Moby

ist der Geburtsort von Hip-Hop. Gibt es hier nichts Neues? Oder hat es andere Gründe, dass ein britischer Rapper die Gegenwart verkörpert?

Ich sehe Ihren Einwand. Ich kann nur sagen, ich wünschte mir, ich hätte diesen Einwand bereits selber gesehen, als ich an der Platte arbeitete. Nein, es hat keinen konzeptionellen Hintergrund. Die Qualität von Aynzli hat mich beeindruckt und sein Beitrag passt hervorragend zu einem Song, der ursprünglich ein etwas seltsames Instrumental war.

Es fällt einem einfach sofort auf, dass ein waschechter New Yorker sich mit britischen Rappern einlässt…

Lange Zeit war ja britischer Hip-Hop wirklich auch grottenschlecht. In den achtziger und neunziger Jahren konnte man die Talente an einer Hand abzählen. Erst seit kurzem ist das anders. Früher sagte man bei uns, es ginge den Briten gesellschaftlich einfach zu gut, als dass sie anständigen Hip-Hop machen könnten.

Seit dem durchschlagenden Erfolg Ihres Albums «Play» geht es Ihnen materiell ja auch sehr gut. Wie hält man da den kreativen Fluss aufrecht? Ist es nun einfacher oder gilt der etwas abgedroschene Satz, dass ein Künstler leiden muss, immer noch?

Es gibt ja verschiedene Arten von Pein. Materieller Art, geistiger oder emotionaler Art. Ich bin überzeugt, dass die beste Musik aus einem emotionalen Konflikt heraus entsteht. Es ist deshalb möglich, dass materieller Reichtum diesen noch verstärkt. Denken Sie nur an Kurt Cobain. Erfolg und Ruhm verstärken