In den USA sollte «The Atrocity Exhibition» vom Verlag Nelson Doubleday publiziert werden. Die erste Auflage war schon gedruckt, da fiel ein Exemplar dem Verlagsbesitzer in die Hände. Er entdeckte das Kapitel «Why I Want to Fuck Ronald Reagan» und das Buch wurde sofort eingestampft. Ballard liess sich nicht beirren. Er destillierte eines der Leitthemen im Roman, nämlich die These, dass ein Autounfall durchaus mit sexueller Bedeutung besetzt sein könne, für das folgende Werk «Crash» (1973). Jahre später, 1996, stiess die Filmversion von «Crash» (Regie: David Cronenberg) immer noch auf massive öffentliche Gegenwehr. In Grossbritannien verlangten konservative Kabinettsmitglieder sogar ein Vorführverbot. Noch vor der Publikation von «Crash» hatte Ballard seine These mit einer Ausstellung im Londoner Institute for Contemporary Arts, ICA, austesten wollen. Die Show bestand aus einigen Autowracks und einer jungen Frau, die dazwischen herumtanzte – sie hätte dies nackt tun sollen, beschränkte sich aber auf oben ohne. Die Ausstellung bestätigte Ballards Erwartungen. Das Publikum bewegte sich zwischen betretenem Schweigen und hysterischen Zornesausbrüchen. Täglich gab es Vandalenakte zu verzeichnen. In seinem Memoirenband äussert sich Ballard folgendermassen zu «The Atrocity Exhibition», ein Buch, das jahrelang nur noch in Bibliotheken zu finden war:
In den letzten paar Jahren scheint «The Atrocity Exhibition» aus dem Dunkel herausgetreten zu sein. Ich frage mich, ob die weite Verbreitung des Internet meinen Experimentalroman leichter zugänglich gemacht haben könnte. Die kurzen Abschnitte und die Zerhacktheit der morgendlichen E-Mails, die sich