Leider ist der Schreiber dieser Zeilen nicht der Idee verfallen, am Donnerstag, dem 27. März, dem neuesten Restaurant von Gordon «fucking» Ramsay im Terminal 5 in Heathrow einen Besuch abzustatten. Hätte er es getan, wäre er nicht nur in den Genuss der Aussicht auf viele bunte dickbäuchige Jumbo-Jets und CO2-Footprints in Yeti-Format gekommen. Er hätte auch eines der spektakulärsten Organisations- und PR-Debakels aller Zeiten geniessen dürfen.
Es begann mit der in ihrer Absurdität und surrealen Anzahl kaum begreifbaren Pannenflut schon um vier Uhr früh. Zu der Zeit versuchte das Frühpersonal zum ersten Mal zur Arbeit an den brandneuen Gepäcksfliessbändern zu erscheinen oder wenigstens zum stilvollen Frühstück in Gordon Ramsays neuester Auberge. Nur waren leider alle offenen Parkhäuser schon gerammelt voll. Es ist dies nicht der Ort, sich an einer Erklärung zu versuchen für einen dermassen unglaublichen Sachverhalt. Es war nun mal eben so. Und die Angestellten, die noch eine Parkmöglichkeit gefunden hatten, waren ebenfalls gestrandet. Irgendwie hatte der Bus-Shuttle nicht funktioniert, der sie bei den Parkhäusern hätte abholen sollen. So verzeichnete man denn bei der gloriosen Pfortenöffnung für den ersten Passagier ein akutes Personalmanko. Wenig später brach die computergesteuerte Check-In-Anlage fürs Gepäck zusammen. Die Software hatte einen Salat mit den Passwörtern angestellt. Das Personal kannte sich mit Computern nicht genug aus, um sich aus dem Schlamassel zu retten. Später stellte es sich heraus, dass von den 800 im Gepäckverlad beschäftigten Angestellten nur deren 50 den Ernstfall geprobt hatten. Vor lauter Stress kam es darauf hinter den Kulissen zu einer Massenschlägerei, die erst von den Security-Beamten aufgelöst werden konnte.
Derweil die ersten sieben Flieger ihre Gäste gänzlich ohne Gepäck in die Skiferien transportierten, bildete sich im neuen Terminal ein gewaltiger Stau. Der wurde noch kräftig verstärkt durch ein