männlicher, mindestens auffällig gekleideter Leute stand und daher für Berliner Verhältnisse unerwartet glamourös daherkam. Nur die amerikanischen Schauspieler, allen voran Angela Bassett, flüchteten schnell – weil alles komplett verqualmt war. Was wiederum mich mit ein wenig Stolz erfüllte. Denn rauchen war natürlich nicht wirklich erlaubt, aber es scherte sich eben, wie in praktisch allen Clubs, keiner besonders darum.
Apropos empfehle ich hier auch das schöne Buch Tobias Rapps über die wichtigste Berliner Industrie: das Nachtleben. «Lost and Sound. Berlin, Techno und der Easyjetset» heisst es und zeichnet die Geschichte und den Stand der Berliner Clubszene seit Erfindung von Techno, also grob seit Mauerfall, nach. Neben vielerlei verdienstvollen Ideen – allen voran jene, das Nachtleben und seine Legende blühe vor allem dank eines internationalen Billigflieger-Tourismus – erfreut es auch mit den euphorischsten Hymnen an den Exzess der durchtanzten Nacht seit Rainald Goetz das Glück im Massenrave erstmals jubelnd beschrieben hat. Beiläufig werden auch noch soviele Drogen genommen, Orte sexuell zweckentfremdet und Lebensrhythmen, Wochentakte und musikalische Verfeinerungen über Bord geworfen, dass es eine Freude ist. Hinterher hat man selbst ganz roterschöpfte Augen und zugleich unbändig Lust, wieder mal so richtig ins Nachtleben auszuschwärmen. Aber ob man auch, wenn man nicht eines DJ- oder Konzertberichtes wegen auf der Gästeliste stünde, noch mitmachen dürfte? Denn das Buch nimmt natürlich auch achselzuckend die Exklusivität der Ravegemeinschaft in Kauf, die durch die grimmig effizienten Tür-Zerberi gewährleistet wird.
Und die Berliner Türsteher sind natürlich die härtesten, weil das Feierpublikum Berlins sich am bereitwilligsten quälen lässt, nehme ich an. Denn eine harte Tür gehörte schon in den Achtzigern zum guten Ton, wo man «Dschungel» und sogar «Risiko» – immerhin