spielt und dafür auch eine Oscar-Nomination erhalten hat, vermag sämtliche Facetten Mandelas aufzuschlüsseln. Aber es ist vor allem sein fehlender Hass, die Absenz jeglicher Verbitterung und der Drang, dem einstigen Feind und Unterdrücker zu vergeben, die Freeman in zahlreichen Szenen eindrücklich unterstreicht. Ein solch vorbildlicher Landesvater ermöglicht dann auch Veränderung, wo sie wirklich stattzufinden hat: auf privater Basis und in den zwischenmenschlichen Situationen des Alltags. Der Film zeigt dies etwa anhand der Konflikte zwischen der schwarzen Leibgarde Mandelas und den nun offiziell zuständigen weissen Sicherheitsbeamten des Präsidenten. Oder bei einem Ausflug der in der schwarzen Bevölkerung so verhassten «Springboks» in ein Township, wo die Spieler dann nichts weiter tun, als mit kleinen Jungen Ball zu spielen. Das sind rührende und einfühlsame Szenen, die veranschaulichen, wann und wieso sich der Sinneswandel in den Köpfen der Menschen festsetzen konnte.
Und es sind die unaufgeregten Bilder Eastwoods, die die kleinen Dinge umso stärker erscheinen lassen. Abseits von Effekthascherei betreibt der grosse alte Regisseur sein Kino. Indem er scheinbar lapidar Geschichten erzählt, verstärkt er deren Wirkung um ein Vielfaches. Hollywood neigt in der Mehrheit zur Verwässerung, Eastwood kontert da mit kompromissloser Kondensation. Und wenn er nun, der einstige Rächer und Westernheld, seinem Werk eine neue Perspektive verleiht, in dem er den unzähligen Vergeltungsvarianten nun eine Geschichte