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das kulturelle überformat
Nr. 21 / 9. Februar 2009
#Buch
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Buch

Meine Preise
Thomas Bernhard

ra. Der Mann hat viele Literaturpreise erhalten in seiner Karriere. Geliebt hat er keinen. Genauer: den ganzen Literaturbetrieb hat er verabscheut. Thomas Bernhard, Österreichs ungemütlichster Staatsbürger hat eine prosaische Replik auf die zu Ehren von ihm gehaltenen Preisverleihungen geschrieben. Nun, 20 Jahre nach seinem Tod erscheinen sie erstmals in Buchform. Es wird gewettert und geflucht – in Tiraden, die man einmal gelesen, nie mehr missen möchte. Das ist Bernhard in seiner ganzen Grösse: selbstironisch, gnadenlos entlarvend und der ganzen Welt eine verbale Watschn verpassend. Protagonisten des Kulturbetriebs, vor allem jene, die sich zu ernst nehmen, täten gut daran, sich dieses Buch anzutun.

Thomas Bernhard. Meine Preise. Suhrkamp Verlag. 144 Seiten. Gebunden. € 15,80 / CHF 28,00
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Schilten
Hermann Burger

ra. Peter Stirner lehrt unter dem pädagogischen Künstlernamen Armin Schildknecht im abgelegenen Dorf Schilten. Da das Schulhaus neben dem Friedhof liegt, entschliesst er, sich nicht an den Schulstoff zu halten, sondern den Schülern die Lehre des Todes mit auf den Weg zu geben. Hermann Burger, der 1942 geboren wurde und sich 1989 das Leben nahm, gelang 1976 als 34-Jähriger mit diesem Erstling eines der wuchtigsten und fulminantesten Schweizer Bücher der Nachkriegszeit. Die Kritiker waren beim Erscheinen überwältigt von der schieren Stofffülle, der sprachlichen Artistik und dem schwindelerregenden Einfallsreichtum. Noch heute ist man benommen und begeistert zugleich, beim Lesen dieses Romans, von dessen skurillem Humor und den philosophischen Achterbahnfahrten. Dank der Serie «Kollektion» des Verlages Nagel & Kimche ist dieses Meisterwerk nun endlich wieder erhältlich.

Hermann Burger. Schilten. Kollektion Nagel & Kimche. 416 Seiten. Gebunden. € 24,90 / CHF 44,90
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