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das kulturelle überformat
Nr. 21 / 9. Februar 2009
#CD
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tipps
CD

Profumo Di Violetta
Gianluigi Trovesi All'Opera

ra. Der Klarinettist und Saxophonist Gianluigi Trovesi gehört zu den umtriebigsten Jazzmusikern Italiens. Dabei sucht er stets die Tradition, um aus ihr heraus mit Neugier und seinem improvisatorischen Hintergrund die Grenzen neu abzustecken. Als Norditaliener ist er nicht nur stark mit der Welt der Oper verhaftet, sondern auch mit der Tradition der provinziellen Bandas, jener in der Hauptsache aus Bläsern bestehenden Gemeindeorchestern, die in Hinterhöfen aufspielen. Jetzt hat Trovesi mit Gespür und Witz Melodien aus bekannten Opern mit Jazz kombiniert. Zusammen mit der Filarmonica Mousiké unter der Leitung von Savino Acquaviva sowie Marco Remondini (Violoncello, Electronics) und Stefano Bertoli (Drums) ist eine Suite entstanden, in denen Verdi, Puccini und Monteverdi auftauchen, um den Boden zu legen für einen musikalischen Ausflug zwischen Avantgarde-Jazzkeller, Opernhaus und Tanzorchester-Saal. Respektvoll gegenüber der Vorlage und doch voller Freiheiten und Humor. Eine tolle musikalische Reise. (ECM Records)

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Secrets
Mark Feldman/Uri Caine/Greg Cohen/Joey Baron

ra. Tzadik, das Label des New Yorker Saxophonisten und Avantgardisten John Zorn, hat es sich unter anderem auch zur Aufgabe gemacht, traditionelles jüdisches Liedgut in einen – oftmals radikalen – Jazz-Kontext zu stellen. Der Neubearbeitung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Und so hat sich unlängst für eine der jüngsten Tzadik-Veröffentlichungen (es erscheinen bis zu vier neue Alben pro Monat) ein Allstar-Quartett zusammengefunden: Violinist Mark Feldman und Pianist Uri Caine treffen auf «Secrets» auf die Rhythmus-Sektion von Zorn’s Masada, auf Greg Cohen (Bass) und Joey Baron (Drums). Bearbeitet haben sie die spirituellen Kompositionen der hassidischen Dynastie rund um Lubavitch, Satmar, Bobov und Modzitzer; einer Sammlung, die Tausende von Stücken umfasst und über Jahrhunderte nur mündlich überliefert wurden. Dabei interpretieren sie die geistlichen Melodien ganz in der Tradition eines swingenden Jazz-Quartett. (Tzadik)

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