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das kulturelle überformat
Nr. 9 / 6. November 2007
#Porträt Robert Wyatt
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dossier: Soft Machine
Porträt Robert Wyatt

Einfachheit seiner Musik. Auf Wyatts Platten ist immer kurz vor Weihnachten, denn er scheint das Musikmachen immer wieder von neuem entdecken zu können. Andererseits spielt die klagende Stimme mit ihrer grossen Spannweite und emotionalen Dringlichkeit eine wichtige Rolle. Ein Gesangsvirtuose ist Wyatt beileibe nicht, aber doch ein Original. «Ich wäre gerne ein Perfektionist», gab er unlängst zu. «Und ich halte mich auch immer wieder für einen – bis ich die Musik höre, die ich gerade aufgenommen habe.»

«comicopera» ist aber nicht nur eines von Wyatts besten Alben, es ist auch eines seiner medienträchtigsten. Dank der Schützenhilfe illustrer Bewunderer und Bewunderinnen wie David Gilmour und Björk, die ihn in den letzten Jahren zu sich auf die Bühne und ins Studio geholt haben, hat Wyatt heute ein höheres Profil als 1974, als er mit «I’m A Believer» in den unteren Rängen der britischen Single-Charts stand. Darum würde es heute wohl keiner mehr wagen, dieser Kämpfernatur den Rollstuhl abzunehmen.  

Aktuelles Album: «comicopera» (Domino)

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Auftritt Robert Wyatt und Band, Top Of The Pops, 1974 »