Kevin Ayers, auf Ihrem neuen Album «The Unfairground» findet sich eine Nummer namens «Brainstorm», in der Sie zornig singen: «Und du schreist und du brüllst: Gebt mir meinen Traum zurück!» Ist das autobiographisch?
Alles ist autobiographisch, aber ich versuche immer Dinge zu schreiben, mit denen auch andere Menschen etwas anfangen können. Diese Zeile erklärt sich ohnehin von selbst, oder? Jeder braucht einen Traum, um einen Grund zu haben, am Morgen aufzustehen. Warum soll er sonst aus dem Bett? Das ist die Grundfrage, um die es in diesem Album geht. Aber es ist eine Abstraktion dieses Gefühls, weil es nichts Langweiligeres gibt, als wenn einer darüber singt, wie leid er sich selbst tut und dass man gefälligst mit ihm mitfühlen soll.
Ihr Freund und Manager Tim Shepard, der Sie zu Ihrer neuen Platte überredet hat, hat mir erzählt, er habe Sie nur zufällig kennengelernt, weil er Ihnen im französischen Dorf, in dem Sie wohnen, bei einer Vernissage über den Weg gelaufen ist. Er wusste nicht einmal, wer Sie sind.
Ja, aber das ist die Geschichte meines Lebens. So passiert alles bei mir.
Hatte die Tatsache, dass Sie ihm schliesslich Ihre Demos anvertraut haben, damit zu tun, dass er nicht Teil des Musikbusiness ist?
Wahrscheinlich schon. Ich habe vor allem schlechte Erfahrungen mit Leuten im Musikbusiness gemacht, da ist viel Misstrauen vorhanden. Tim dagegen fiel gewissermassen von einem Baum herab.