Fast-Food-Nation-Autor Eric Schlosser                 © Ascot Elite

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das kulturelle überformat
Nr. 4 / 26. April 2007
#Interview mit Eric Schlosser
  4/5
dossier: Fast Food Nation
Interview mit Eric Schlosser

ungeschrieben bleiben darf. Ich konnte ja nicht ahnen, dass es zu einem Bestseller werden würde und wir sechs Jahre nach dem ersten Erscheinen immer noch darüber diskutieren.

Hat das Buch aber auch einen Einfluss auf das Verhalten? Die Fast-Food-Ketten gibt es ja noch immer.

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung, ob das Buch einen gewissen Einfluss gehabt hat oder noch hat. Eines ist klar: 1997 hatte man noch keine Ahnung von den damit verbundenen Problemen mit der Hygiene, den Marketingstrategien, um an die Kinder zu gelangen, die sozialen Missstände im Bereich der illegalen Arbeiter und so weiter. Heute sind wir immerhin so weit, dass die republikanischen Gouverneure von Arkansas und Kalifornien, die Fast-Food-Ketten aus den Schulhäusern verbannen. Immerhin jene Partei, die eben von diesen Firmen mächtig gesponsert wird. In der Mittel- und Oberschicht der Bevölkerung haben sich die Gewohnheiten massiv verlagert. Sport, ganzheitliche Ernährung, Bioprodukte sind im Trend. Da hat sich in kurzer Zeit sehr viel getan.
Aber was sich nicht verändert hat oder gar noch verstärkt hat, ist die Tatsache, dass diese Firmen nun noch mehr als früher auf die Unterschicht losgehen. Das ist dieselbe Strategie, die schon von der Tabakindustrie angewandt wurde, nachdem sich die einkommensstärkeren Schichten von ihnen