«Sheik Yerbouti» war Zappas erstes Album, auf seinem eigenen Label, auf dem mittlerweile das Gesamtwerk neu und remastered erhältlich ist. Weil er sich Ende der siebziger Jahre technisch aufrüsten wollte (Zappa war ein Studiofreak), begann er jene bitterbösen und eingängigen Songs, die er seit Jahren vor allem seinem Konzertpublikum vorführte, auf Platten zu präsentieren. Der kommerzielle Erfolg gab ihm recht. Wer allerdings seine ausufernden, schrillen, avantgardistischen und von Komponisten wie Stravinsky, Varèse oder Ellington beeinflussten Stücke bevorzugte, musste zugunsten von straightem Rock’n’Roll etwas zurückstehen. Dafür bietet dieses Album, dessen Titel eine Verballhornung von «Shake Your Body» ist und wie der Song «Dancin’ Fool» als Kommentar auf das damals grassierende Disco-Fieber zu verstehen ist, ein Feuerwerk an Songs, in denen er vom Doo Wop bis zum Heavy Metal alles genüsslich verarbeitet, was an modernen Popstrukturen existiert.

Neben seiner Hommage an die dumpfen Tanzgänger in «Dancin’ Fool» ist hier natürlich «Bobby Brown» zu hören, Zappas erfolgreichster Hit überhaupt. Ein Abgesang auf den schillernden amerikanischen Mann mit der legendären Textzeile «Oh God, I am the American Dream», unterlegt mit einem wunderbaren hochironischen Backgroundchor. Im nicht englischsprachigen Raum hörten sich alle damaligen Hitparadenkonsumenten durch diesen Song ohne je die ein- und zweideutigen sexuellen Kommentare zu verstehen. Das gleiche gilt für «I Have Been In You» oder «Broken Hearts Are For Assholes». Die jüdische Gemeinde hetzte er mit «Jewish Princess» gegen sich auf. Zeigten sich christliche Organisationen damals noch amüsiert ob der Flut von Entrüstung, wurden sie zwei Jahre später auf dem Album «Joe’s Garage» selbst mit «Catholic Girls» reich beschenkt und sorgten dafür, dass der Mann der bösen Worte in Zukunft auch bei ihnen auf der schwarzen Liste stand.