vielleicht sogar besser, weil klarer geworden ist). Dazu ist mein Vokabular in dem Moment stehen geblieben, wo ich damals die Handorgel packte und ins Flugzeug stieg: würde ich einen literarischen Versuch wagen, der sich in den Strassen von Zürich abspielt, müsste ich diesen in den frühen achtziger Jahren ansiedeln, denn mit der Strassensprache danach bin ich nicht mehr vertraut.
It doesn’t matter. Wenn ich Schweizerdeutsch rede, kommt es aus dem Bauch. Nun, auf Englisch komme ich ja manchmal auch ziemlich in Fahrt. Aber eben meist nur ziemlich. Denn wenn alle gedanklichen Hemmschuhe weggefallen sind, nach drei Gläsern Rotem etwa, wenn das Bedürfnis, sich richtig ausdrücken zu wollen, dem Bedürfnis gewichen ist, sich einfach nur noch ausdrücken zu müssen – selbst dann bleibt immer noch die Tatsache zurück, dass man auf Englisch eine Spur langsamer funktioniert als mit der Sprache, die einen in die Wiege gelegt wurde. Das hat besonders bei Scherzen und Witzen, oder aber bei hitzigen Diskussionen Konsequenzen. Schlagfertigkeit als Waffe fällt praktisch weg, denn der Bruchteil einer Sekunde, den man länger zum Zurechtlegen der Worte braucht, ist zu lang – der andere fällt einem mit der eigenen Pointe ins Wort, oder seine kurze Redepause ist vorbei, er spricht weiter ohne je den witzigen Einfall zu hören, der uns ein Augenblick zu spät dann doch noch gekommen ist.
Die Verzögerung kann fatale Folgen haben für eine Konversation – besonders im Umgang mit Absolventen einer der vielen britischen Internate («Public Schools» genannt, obwohl sie privat sind und dazu schweineteuer). In diesen Public Schools ist die hohe Kunst des flotten, verbalen Hin und Her sozusagen institutionalisiert. Die Schüler lernen das Debattieren als Teil des schulischen Alltages (die Debatten der Debattier-Vereine an den Unis von Oxford und Cambridge sind berühmt: die Teilnehmer übernehmen entgegengesetzte Standpunkte, die mit den eigenen überhaupt nicht übereinstimmen müssen, und debattieren wettbewerbsmässig