Sex’n’Money oder das Glück liegt anderswo
«Das schöne Gefühl, Geld zu haben ist nicht so intensiv wie das Scheißgefühl, kein Geld zu haben», sagt der kluge Regisseur und Schriftsteller Herbert Achternbusch. Aus gegebenem Anlass (Lottojackpot: 38 Mio) befragte die Süddeutsche Zeitung Geld- und Glücksspezialisten von Robbie Williams bis Dagobert Duck zur jahrtausendealten Frage, ob Geld glücklich mache. Die Antwort: eher nein, wobei es möglicherweise das Leidensniveau erhöhe.
Interessant immerhin eine Studie, aus der klar wird, dass entscheidender als die Menge, die Verteilung ist. Danach wollen die Leute vor allem mehr als andere verdienen und besitzen, wofür sie durchaus – in absoluten Zahlen - mit weniger zufrieden wären. Auch damit hat es wohl zu tun, dass es offenbar zum guten Ton für Jamaika-Touristen gehört, die lokalen Drogen zu kaufen und die Einheimischen für Geld zu vögeln.
Ich jedenfalls wurde während meines Aufenthalts am bekanntesten Strand der schönen Insel Negril selbst von den Angestellten meines kleinen, ruhigen Familienhotels wie eine Art armer Strand-Irrer behandelt, weil ich weder auf das eine noch das andere Lust hatte. Im Gegensatz zu offenbar allen anderen – ausser den Paarreisenden. Die Touristen-Damen mit ihren so genannten Miet-Rastas wirkten dabei irgendwie sympathischer als die Jungmänner, die herrisch die Hintern ihrer jugendlichen Prostituierten im Griff hielten. Das lag daran, dass die Frauen eher nach Begleitung suchten. Man sah die Pärchen nach ein, zwei Tagen vertraut beim Essen sitzen, am Strand nebeneinanderher flanieren oder beim Konzert in der netten Freiluft-Disco miteinander tanzen. Die Jungmänner dagegen unterhielten sich meist in alberner Jungmännerpose mit anderen Jungmännern und verschwanden zwischendurch mit ihren Anhängseln zum Ficken.