Rudy Giuliani, Ex-Bürgermeister von New York, beantwortet alle Fragen egal welcher Thematik sie entspringen, mit der immer selben Antwort. Er ist der Mann, der New York City, dieses einstige Sodom zum republikanisch akzeptablen Kinderspielplatz umfunktioniert haben will. Den New Yorkern hängt diese Litanei ziemlich zum Halse raus und ob es den Kartoffelbauer in Idaho wirklich interessiert, ob man alles Anrüchige vom Times Square hat entfernen lassen – wohl kaum. John McCain, Senator aus Arizona, unterlässt es nie, auf seine Vietnam-Vergangenheit hinzuweisen. Er sagt: «Wir haben diesen Krieg nicht verloren». Meint damit Vietnam. Und er ist auch in Sachen Irak voller Zuversicht: «Let us win! Let us win!»

So geschehen in St. Petersburg (Florida), anlässlich der letzten Debatte der Grand Ol’ Party (GOP), wie sich die Republikaner stolz nennen. Kinder von Abraham Lincoln sind sie zwar längst nicht mehr. Denn vor einigen Monaten hatte Kandidat Tom Tancredo, Abgeordneter aus Colorado, doch tatsächlich die Lösung im Krieg gegen den Terrorismus gefunden. Statt sie für sich zu behalten, posaunte er sie auch noch stolz raus: eine Atombombe auf Mekka und eine auf Medina und dieser Krieg ist gegessen. Manchmal ist man schon fast ein wenig neidisch, auf diese so wunderschön einfache Welt, in der einige Republikaner, einschliesslich ihres Präsidenten, leben.

In St. Petersburg war auch ein anderer nicht um einfache Lösungen komplexer Probleme verlegen: Duncan Hunter, Abgeordneter aus Kalifornien, will dem Immigrantenproblem Herr werden, indem er den Zaun einfach höher baut und ihn auch bis nach Texas ausweiten will. Stärke ist gefragt. Auch wenn die Fragen immer kniffliger werden. Seit «YouTube»-User ihre Videos einsenden können, um den Kandidaten ihre Fragen zu stellen, kommt schon mal was Unvorhergesehenes. So fragte an diesem Abend einer: «Death Penalty – what would Jesus do?». Mike Huckabee, der neue Star und Hoffnungsträger, Ex-Gouverneur aus Arkansas (wie einst

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