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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Grinderman
  4/5
dossier: Nick Cave
Grinderman

dudelt, und dazwischen immer wieder ein perkussives, rückwärts durch den Fleischwolf eines Pedals gespeistes Gitarrenfragment und – last but not least – der Sänger Cave, der einen Text singt über das Alleinsein. Atemberaubend!

Er habe im Kopf die Alarmglocken läuten hören, schreibt Cave im Pressetext zum neuen Werk, als er in den Kritiken zum letzten Album die häufige Verwendung des Wortes «Meisterwerk» gelesen habe: «Die Zeit schien genau richtig, die Dinge in die Luft zu werfen und für etwas Konfusion zu sorgen.» Tatsächlich geht die Zeugung von Grinderman auf die Aufnahmen der besagten Doppel-CD zurück. Ein Teil der Songs war damals während einer einwöchigen Session in einem schmuddeligen Pariser Studio herangezüchtet worden. Statt des ausgedehnten Bad-Seeds-Orchesters waren neben Cave nur Drummer Jim Sclavunos, Bassist Martyn Casey und Violinist Warren Ellis zugegen.

Einige Konzerte mit eben dieser Besetzung sowie die Arbeit an einer Musik für die «Woyzeck»-Inszenierung einer isländischen Theatergruppe vertieften das Gefühl, dass diese Personalkombination frische Impulse zuliess. Nick Cave: «Die Möglichkeiten dessen, was ich im Büro am Klavier schreiben konnte, waren beschränkt. Bei dieser Session in Paris war es plötzlich so einfach. Denn wenn man ständig einen Bass und ein Schlagzeug hinter sich spürt, singt man anders. Und der Kopf