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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Top 5
  1/1
musik
Top 5

Das Beste
von John Cale

 
«Vintage Violence»
(1970 / Columbia)

Bei The Velvet Underground hatte er sich als Avantgardist ausgezeichnet, umso überraschender das erste Soloalbum des Walisers, auf dem er sich als Songer/Songwriter outet. Mit dem Nachfolger von «Vintage Violence», dem hauptsächlich instrumentalen und mit Minimal Composer Terry Riley eingespielten «Church Of Anthrax» (1971), demonstrierte Cale dann seine andere Seite. Gemeinsam stecken diese beiden Alben den Kosmos ab, in dem sich Cale fortan bewegen sollte.

 
«Fear» (1974 / Island)
Mit «Paris 1919» hatte Cale bereits zuvor ein Meisterwerk veröffentlicht. Doch mit «Fear» verband er seine Vision von Rockmusik und Avantgarde weitaus radikaler. «Fear» – eingespielt mit den Roxy-Music-Mitgliedern Brian Eno, Phil Manzanera und Andy Mackay – symbolisiert die ganze Bandbreite des Caleschen Universums in Form von grossartigen Songs wie «Buffalo Ballet» oder «Barracuda». Die kreativen Weiterführung von «Fear» betrieb er im Jahr darauf  auf den Klassikern «Slow Dazzle» und «Helen Of Troy».

«Music For A New Society» (1982 / Island)
Das wohl am meisten unterschätzte Album. Nach Jahren der lauten Rockmusik ein stilles introvertiertes Werk von tiefer emotionaler Kraft. Die Melodien paaren sich mit ambientartigen Mustern zu einer melancholischen Melange. Eine Platte, die beim Hören wächst, und die einen am Ende nie wieder loslassen wird.

 
«Songs For Drella» mit
Lou Reed (1990 / Warner)

Aus Anlass des Todes ihres Künstlerfreundes Andy Warhol taten sich die beiden meist erbitterten Kontrahenten John Cale und Lou Reed nochmals zusammen. «Songs For Drella» ist ein Requiem voller Anmut und Schönheit und ein hochstehender kreativer Dialog zweier herausragender Könner.

 
«Hobo Sapiens» (2003 / EMI)
Nach Jahren, in denen er vor allem Ballettmusik und Filmsoundtracks schrieb, kehrte Cale wieder zur Rockmusik zurück. Dabei erfand er sich einmal mehr neu. Das Songmaterial ist exzellent und die Arrangements basieren auf elektronischen Samples, die er dann gemeinsam mit Musikern weiter ausbaute.