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das kulturelle überformat
Nr. 2 / 26. Februar 2007
#Grinderman
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dossier: Nick Cave
Grinderman

Fünfundzwanzig Jahre sind es her, seit ein Haufen Australier namens The Birthday Party, der angeführt wurde durch einen ohrfeigengesichtigen jungen Provokationsprofi namens Nick Cave, die Londoner New-Wave-Szene mit ihrem wüsten Lärm in mehrfacher Hinsicht zur Weissglut trieben (wobei der «Lärm» präzis durcharrangiert war, aber das merkte damals natürlich keiner!). Auch schon dreiundzwanzig Jahre sind verstrichen seit Cave mit seinem Solo-Debüt «From Her To Eternity» einen neuen Weg einschlug, der ihn ins Unterholz zwischen Leonard Cohen, Howlin’ Wolf, Elvis und Captain Beefheart führte. Dann, in den neunziger Jahren – nach einer gescheiterten Ehe in Brasilien zurück in London – schien sich Cave elegant in seine mittleren Jahre zu schicken, samt richtig ruhigen Songs, mit denen er die verlorene, verpasste oder erhoffte Liebe besang. Ja, Cave haute immer noch über die Stränge – aber seine «Experimente» waren nun eher auf «Nebenprojekten» zu finden. Auf Film-Soundtracks zum Beispiel, auf der so locker nebenbei hingeworfenen Platte «Murder Ballads», im Roman «And The Ass Saw The Angel» oder auf obskuren B-Seiten seiner Singles. Das laue Lüftchen, in dem sich Cave nun zu ergehen schien, wandelte sich indess unvermittelt zu einem neuen, furiosen Sturm, als im September 2004 «Abattoir Blues / The Lyre Of Orpheus» erschien. Hier gestand Cave sich und seiner Band endlich einmal wieder Lärm zu. Derweil Stücke wie «Get