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das kulturelle überformat
Nr. 1 / 25. Januar 2007
#Interview
  5/7
dossier: Norah Jones
Interview

zu arbeiten?
Ich sehe das Musikmachen nicht als Arbeit, sondern mehr als Hobby. Wir haben fast täglich an den Songs gebastelt, aber dies völlig ungezwungen. Weil ich eh an Konzentrationsschwäche leide, haben wir nicht ewig an den Stücken herumgefummelt, und auch wenn wir doch mal versucht haben, eine Nummer zur Perfektion zu bringen, sind wir dann doch immer zu den ersten Versionen zurückgekehrt. Bei mir kommt die Musik besser, wenn ich spontan bin.

War es überhaupt Ihre Absicht, ein neues Album einzuspielen, als Sie mit diesen Aufnahmen angefangen haben?
Gar nicht. Wir wollten einfach meine neuen Songs festhalten, um zu sehen, ob sie etwas taugen.

Verspürten Sie denn gar keinen Druck, den Millionenerfolg Ihrer bisherigen Alben zu wiederholen?
Nein, überhaupt nicht. Nach der letzten Tournee hatte ich mir eine Auszeit verschrieben, um mich vom ganzen Erfolgsrummel erholen zu können. Darum hatte ich kein Interesse daran, den gleichen Medienzirkus wieder loszutreten.

Sie haben also auch nicht bewusst versucht, Hits zu schreiben?
Ich weiss gar nicht, ob auf «Not Too Late» überhaupt Hits drauf sind, und eigentlich ist mir das auch egal. Schliesslich enthalten

einige meiner Lieblingsalben auch keine Hits.

Man liest, dass Sie die Hauptrolle in Kar Wai Wongs neuem Film «My Blueberry Nights» übernommen haben. Wollen Sie jetzt eine Schauspielkarriere lancieren?
Ich habe mich bei den Dreharbeiten zwar sehr wohl gefühlt, aber ich werde sicher nicht gross ins Filmgeschäft einsteigen. Die Chance, mit Kar Wai Wong zu arbeiten, hat sich einfach so ergeben, aber ich wollte nicht irgendeinen Film mit irgendeinem Regisseur machen. Er ist ein wunderbarer Regisseur mit sehr ungewöhnlichen Arbeitsweisen, das war es, was mich an diesem Projekt gereizt hat. Weil Kar Wai Wong seine Drehbücher laufend umschreibt,  weiss ich nicht einmal, wie der Film ausgehen wird. Das wird man erst wissen, wenn die letzten Szenen abgedreht sind. Die anderen Schauspieler sind alle Routiniers – ich war sozusagen die Neue auf dem Spielfeld. Aber weil bei Kar Wai Wong alles immer im Fluss ist, war diese Erfahrung auch für sie etwas völlig Neues.

Könnten Sie bitte etwas über Ihre Filmrolle sagen?
Ich spiele eine junge Frau, die in New York in Schwierigkeiten kommt und dann bei einer Reise durch die USA wieder zu sich findet. Der Film ist also so etwas wie ein Road Movie.

Apropos New York: Sie leben seit einigen Jahren dort, sind aber in Texas aufgewachsen. Denken Sie, dass Sie für ein