gross. Nur wenige hatten hier je zuvor solche Musik gehört. Wie haben Sie jene Reise in Erinnerung?
Es war ein ziemlich voller Tag! Wir kamen am Nachmittag in London an und bald war es Zeit für den Soundcheck. Alles war neu für uns. Wir hatten keine Ahnung, wie die Dinge im Ausland organisiert wurden. Wir waren natürlich auch sehr, sehr aufgeregt. Und dann freuten wir uns enorm, als im Publikum so viele Engländer waren. Leute von hier, nicht von Afrika.
Wie stark waren Sie sich bewusst, dass Sie nicht nur für sich selber, sondern auch für Grossbritannien Neuland betraten?
Wir waren uns dessen durchaus bewusst. Wir wussten, dass wir, die wir ja nicht im Geringsten von dem beeinflusst worden waren, was in Europa gerade passierte, aus Afrika eine Atmosphäre mitbrachten, die man hier nicht kannte. Es war eine höchst interessante Reise.
Sind Sie damals in Europa vielen Missverständnissen begegnet?
Wir waren auf alle Reaktionen gefasst. Sollte das Publikum uns mögen – schön. Wenn nicht, zurück an die Arbeit. Als wir dann auf der Bühne standen und all die leuchtenden Augen sahen – dies – mehr als alles andere – hat uns Auftrieb gegeben.
Wieviele Alben haben Sie seither veröffentlicht?
Die Frage kann ich nicht beantworten. Ich weiss nur, dass ich seit 1983 jedes Jahr mindestens etwas veröffentlicht habe, sei es auf lokaler oder internationaler Ebene.
Wie unterscheiden sich Ihre senegalesischen Alben von denen fürs internationale Publikum?
In meinen Anfangsjahren arbeitete ich sehr, sehr schnell. Die Inspiration trieb mich an. Der Produktionsrhythmus war hart. Eine Zeitlang entstand alle sechs Monate ein neues Album. Es gab so viel zu sagen. Ich war dabei sehr glücklich. Das Publikum ebenfalls. Die Entwicklung war ungemein aufregend. Ich wusste, dass diese Musik gut war. Aber ein bisschen später, als die Kontakte zu Europa intensiver wurden und es Leute gab, die meine Platten auch hier veröffentlichten, bekam ich das Gefühl, dass die Musik mehr Menschen erreichen könnte, wenn man da und dort etwas leicht veränderte, etwa mit einem Remix. Denn ich spürte, dass die Menschen auf unsere Musik neugierig waren, dass sie sich aber schwer taten damit.
Worin lagen Ihrer Meinung nach die Schwierigkeiten?
Erstens gab es die Sprachbarriere. Zweitens erkannte ich, dass die Musik der Wolof-Kultur,