Jamaika hatte Bob Marley, Senegal Yossou N’Dour – einen Musiker, der es verstand, die Traditionen seines Landes mit den Gelüsten des internationalen Pop-Publikums zu vereinen, ohne dabei seine Ursprünge zu verraten. Mit seinem letzten (internationalen) Album «Egypt» erforschte Yossou N’Dour vor drei Jahren die Verbindung zwischen Senegal und den nordafrikanischen islamischen Kulturen. Er bekam dafür einen Grammy zugesprochen, und – zumindest auf musikalischer Ebene ein verlässlicherer Gradmesser für Qualität – einen World Music Award von BBC Radio 3. Time Magazine nannte ihn vor einigen Monaten in seiner Liste der «100 einflussreichsten Menschen» der Welt. Auf seinem neuen Werk «Rokku Mi Rokka» («Gib und nimm») befasst sich der 48-jährige Sänger, Songschreiber und «UNICEF Good Will Ambassador» mit der Musik des nördlichen Senegal. TheTitle. hat Youssou N’Dour in London zum Gespräch getroffen.
Youssou N’Dour, 1983 gaben Sie Ihr erstes Konzert in London, mit Ihrer ersten eigenen Gruppe, Le Super Etoile De Dakar. Ich war da…
(breites Grinsen) Wooowwww! Hmmmm! Das ist ganz schön lange her!
In London waren damals noch kaum afrikanische Platten zu finden. Im Publikum ging ein Mann herum und verkaufte eine französische Vinyl-Pressung von «Mouride», einem Album, das nicht international vertrieben wurde. Die Begeisterung im Publikum war