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das kulturelle überformat
Nr. 8 / 2. Oktober 2007
#Biopics
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dossier: Factory Records
Biopics

Man freut sich innig auf Anton Corbijns Film «Control», soll der holländische Starfotograf doch jene Atmosphäre zum Leben erweckt haben, die er mit seinen frühen Bildern von Joy Division eingefangen hatte. Corbijns Regiedebüt ist aber bereits der zweite Film, der Joy Division und Factory Records zum Thema hat. In «24 Hour Party People» (2002) machte Michael Winterbottom den Mischler Tony Wilson zur zentralen Figur und liess Steve Coogan aus dieser Rolle heraus das wilde Treiben um ihn herum moderieren. Ein inspirierter Einfall, war Wilson bis zu seinem Tod am 10. August 2007 ein bekannte Medienpersönlichkeit, die sich immer und überall in Szene zu setzen wusste (siehe auch Porträt in diesem Dossier).

Bessere Musikfilme als «24 Hour Party People» gibt es kaum, und doch hat er eine Schwäche mit anderen Musikbiographien gemein. Sie zeigen zwar, wie Bands in Aufnahmestudios, auf grossen Bühnen oder in schmuddeligen Übungsräumen spielen, wie sie Drogen schniefen und von ihren Geschäftspartnern über den Tisch gezogen werden, aber über die Musik haben Regisseure und Drehbuchautoren selten etwas zu erzählen.  

Das hat wohl einiges mit dem schwierigen Sujet zu tun, über das nicht einmal Musiker luzid zu berichten pflegen, aber nur selten wird der Versuch unternommen, die Kernarbeit der Figuren zu beleuchten. In »Ray» (2004), jenem Film, der die anhaltende Biopic-Welle ins Rollen brachte, vermittelt Jamie Foxx zwar die Passion, mit der Ray Charles seine Songs aufführte, aber die Kontroversen, die