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das kulturelle überformat
Nr. 7 / 4. September 2007
#Interview mit Ben Harper
  9/11
musik
Interview mit Ben Harper

Haben Sie dieses Aufsaugen von Stilen vor allem durch das Anhören von Platten erreicht?

Nein, nicht nur. Ich bin in einem Musikgeschäft aufgewachsen. Ich habe mit sämtlichen Instrumenten rumgespielt – von der Hawaii-Gitarre über die Harfe bis zum Dudelsack. Ich habe durch diesen Zugang auch die verschiedenen Charaktere der Instrumente entdeckt, die mir mit ihrer Eigenart den unterschiedlichsten Zugang zur Musik und zum Klang allgemein ermöglichten. Ich habe all diese Sounds als Kind aufgesogen und in meinem Unterbewusstsein parkiert.

Das hat es auch schwierig gemacht, sie stilistisch einzuordnen.

Sie haben keine Vorstellung davon, wie das Musikbusiness – gerade in den USA – nach Stilbezeichnungen verlangt. So wie gewisse Leute sich mit meiner Musik schwer taten, nur weil sie sie nicht einordnen konnten, müsste ich eigentlich längst weg vom Fenster sein.

Sie haben sehr erfolgreich mit The Blind Boys Of Alabama Musik gemacht – kürzlich waren Sie auf der Bühne mit John Paul Jones zu hören. Solch musikalischer Austausch ausserhalb des eigentlichen Bandgefüges scheint Ihnen wichtig.

Ja, weil man sich durch Austausch mit anderen immer weiterentwickelt. Vom Treffen

mit John Paul Jones bin ich noch heute völlig high. Da werden keine Worte gewechselt, sondern jeder legt die Summe seiner Erfahrung völlig offen dar und dann verschmelzen sich die Perspektiven und es entsteht ein Moment voller Magie. Es ist eine unglaubliche Bereicherung. Man ist danach nie der, den man früher war. Ob es sich beim Zusammenspiel nun um Eddie Vedder, John Lee Hooker oder um Questlove von The Roots handelt, spielt keine Rolle. Obwohl ich sagen muss: ich weiss nicht, ob John Paul Jones dies als Austausch sah, vielleicht konnte ich ihm nichts geben. Aber dann habe ich ihm wenigstens etwas abgekauft (lacht).

Sie schildern diese Begegnungen als etwas, dass einfach so geschehen ist. Im Falle von The Blind Boys lässt sich dies ja auch nachhören. Auch das neue Album lebt von dieser Atmosphäre des Unerzwungenen.


Für diesen Satz muss ich mich bei Ihnen ausserordentlich bedanken. Das ist die Quintessenz, nach der ich strebe: dass Musik einfach passiert oder sie sich zumindest letztlich so anhört.

Sind Sie auch beeinflusst durch Leute ausserhalb der Musik? Durch Literaten etwa?


Ich bin durch alles beeinflusst, das ich sehe, fühle, erlebe. Die Welt ist voller Einflüsse und ich bin die Summe davon. Ich habe mich eher