Englische Originalausgabe:
Andrea Levy, Small Island,
Hodder Headline London.
£ 7.99

Deutsche Ausgabe:
Andrea Levy,
Eine englische Art von Glück,
Eichborn Verlag Berlin.
Deutsch von Bernhard Robben.
560 Seiten.
€ 22,90 / CHF 39,50



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Historischer Abriss der
jamaikanischen Migration »

 

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das kulturelle überformat
Nr. 7 / 4. September 2007
#Small Island
  3/3
dossier: Reggae
Small Island

die fremden Untertanen Englands zu verachten. «Eine englische Art von Glück» ist die Geschichte von politischen und sozialen Konstellationen, aber in der Parallelhandlung auch über die Liebe zwischen Menschen.

Andrea Levy kennt das Thema und das Terrain spürbar bestens; sie selbst ist die britische Tochter von jamaikanischen Eltern, die nach England kamen. Levy beschreibt die nicht immer einfachen Erlebnisse dieser vier Menschen und ihres Umfelds, die gewichtigen Themen wie Rassismus oder Vorurteile, mit viel Einfühlungsvermögen, mit stupender Leichtigkeit. Vor allem aber mit einem guten Ohr für die Ausdrucksweise der Menschen. Da treffen Welten aufeinander, doch das Gefälle geht nicht immer in die erwartete Richtung: in einer besonders humorvollen Szene wundert sich die ehemalige Musterschülerin Hortense aus Jamaika mit ihrem stark barock wirkenden Oberklasse-Englisch über Queenie, die Metzgerstocher aus den Midlands und deren recht krude Sprache. Sollte eine Engländerin nicht viel gepflegter sprechen?

Andrea Levy ist mit ihrem vierten Roman ein kleines Meisterwerk gelungen; in England hat sie dafür schon mehrere literarische Auszeichnungen erhalten. Zu Recht.


PS: Es empfiehlt sich, dieses Buch im englischen Original zu lesen. Die Passagen im jamaikanischen Dialekt sind fast nicht adäquat zu übersetzen: in der deutschen Fassung sprechen die Menschen aus der Karibik eine Art Berlinerisch, was zumindest sehr merkwürdig wirkt.