Im Studio zu den Aufnahmen von «My Life
in the Bush of Ghosts»: David Byrne und
Brian Eno, 1981 / Foto: Hugh Brown
äusserte sich Eno zur Aussage von Hank Shocklee. «Ich fand Shocklees Bemerkung hochinteressant», sagte Eno. «Der Gedanken, dass meine Platte ein Samen gewesen sein könnte, aus dem die Rap-Musik gewachsen ist, gab mir eine völlig neue Perspektive auf die Rap-Musik, die ich bis dahin überhaupt nicht verstanden hatte. Es hat mir übrigens auch jemand erzählt, er habe ein Interview gelesen, in welchem Prince gesagt hätte, kein Album habe ihn tiefer beeinflusst als ‹Another Green World›. Das fand ich unglaublich schmeichelhaft. Ich glaube, Prince hat von dem Album die Einsicht mitgenommen, dass es möglich ist, eine Art klangliche Landschaft zu schaffen, um darin den Gesang einzubetten. Das war im Kern das, was ‹Another Green World› getan hat. Vorher hat es keine wirklichen Klang-Komponisten gegeben – die technologischen Limitationen waren auch schwer zu überwinden gewesen. Ich wollte Sound nun als ein elastisches, plastisches Medium verwenden, das man ausdehnen und zusammenquetschen kann. Es ging mir einfach darum, eine Klangwelt zu schaffen, in die sich der Hörer hinein begeben konnte.»
«My Life in the Bush of Ghosts» gehört zu den raren Momenten, in denen Avantgarde und Populärkultur zusammengefunden haben. Derweil Eno und Byrne nicht entgangen sein dürfte, dass in den Hinterhöfen von Brooklyn und der Bronx mit der Idee experimentiert wurde, Beats, Loops und Melodiefetzen mittels rudimentären Schneide- und Klebetechniken neu zusammenzusetzen, hatte ihr Sound-Collage-Konzept ihren Ursprung eher im Werk von Künstlern wie Kurt Schwitters und den Theorien von John Cage. In ihrer Vermischung von Klangzitaten aus Afrika und von