führte die Band weg von ihrem hyperintensiven, zerebralen Gitarren-Sound und hin zu einem freudvoll körperlichen New-Wave-Funk.
Ein weiterer Quantensprung ereignete sich an der Seite von Ober-Talking Head David Byrne mit dem Album «Life In The Bush Of Ghosts». Klang-Collagen, für die allerhand Tonbandfetzen zusammengeklebt wurden, hatten spätestens mit dem Beatles-Album «Sgt. Pepper» den Sprung aus der Avantgarde in die Popmusik geschafft. Derweil Eno die Technik 1978 für die klaustrophobisch-gespenstische News-Single «R.A.F.» angewandt hatte, war noch niemand der Idee verfallen, sie für ein Funk-Album zu verwenden. Und erst recht kam zuvor keiner auf die Idee, als «gefundenes Klangmaterial» Musik- und Sprachfetzen aus Afrika zu verwenden. Das Album erschien notabene zeitgleich mit den ersten Versuchen von Island Records, den Nigerianer King Sunny Ade als afrikanisches Pendant zu Bob Marley zu etablieren. In der Tat gehörte ein von Eno mit der Band Edikanfo in Ghana aufgenommenes Album («The Pace Setters») zu den ersten aus Afrika, die auch in unseren Breitengraden einigermassen problemlos zu finden waren.
Und dann liess sich Eno als Produzent von U2 anheuern, einer Band, deren bisheriges Territorium – bodenständiger New-Wave-Rock mit pathetischen Refrains und einem Hang zur Predigt – vermeintlich nicht weiter von Eno entfernt hätte liegen können. Aber siehe da, nicht nur vermochte dieser die vier Iren vom Sinn zu überzeugen, sich von seinen Experimenten treiben zu lassen. Auch erweiterte er den Rock-Sound