Brian Eno – die besten Alben: Solowerke
«Here Come the Warm Jets» (1973)
Zur Überraschung aller Zeitgenossen kredenzt der vermeintliche Oberdilettant auf seinem Solodebüt eine feurige Mischung von Proto-Punk-Funk, im Kern konventionellem aber wüst verfremdetem Rock und surrealem Humor – ganz zu schweigen von Enos eigenwillig manieriertem Gesang. Es helfen ihm dabei unter anderen Robert Fripp sowie Roxy Music (ohne Bryan Ferry). Das Album kann auch aus 35 Jahren Distanz noch überraschen. So zum Beispiel: «Baby’s on fire / better throw her in the water».
«Taking Tiger Mountain (By Strategy)» (1974)
Eine Zangengeburt, deren Entstehung einherging mit der Entwicklung von «Oblique Strategies». Zusammen mit dem deutschen Künstler Peter Schmidt stellte Eno eine Serie von Karten mit orakelhaften Sprüchen zusammen, die den Verwender, sollte er in eine Sackgasse geraten, zum tangentialen Denken anregen sollten. Das zum Teil unter Anwendung dieser Karten entstandene Album ist bedeutend weniger lärmig, arbeitet mit minimaler Repetition, Anleihen aus der Klassik und mit mitteleuropäisch anmutender Folk-Instrumentierung. Das Album stellte mit seiner Simplizität viele Zeitgenossen vor Rätsel – wirkt aus heutiger Sicht aber erstaunlich erfrischend.