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das kulturelle überformat
Nr. 27 / 15. September 2009
#James Ensor
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kunst
James Ensor

Als Anna Swinbourne, Kuratorin des MoMA in New York, bereits zwei Monate an der Ausstellung mit Werken von James Ensor arbeitete, löste ihr Ehemann zuhause wieder einmal eines der legendären The Times’s Sunday crossword puzzle, als er auf den Hinweis stiess: «Belgian artist, James, painter of masks». «Ich hatte diese Limitierung auf diesen einen Stereotyp so satt» verriet Swinbourne gegenüber der New York Times.

In der Ausstellung zu James Ensor, die nun im MoMA zu sehen war und ab Ende Oktober auch im Musée d’Orsay in Paris zu sehen sein wird, hat Swinbourne in der Tat das Karnevaleske im Werk Ensors erneut in einen Kontext gestellt, die dem Maler gerecht wird. Oder anders formuliert: wie wird man überhaupt diesem Künstler gerecht? Lässt er sich überhaupt fassen? Es ist kein Zufall, dass sich bereits früh zahlreiche Künstler durch ihn inspirieren liessen. Und dies bis heute tun. Selbst in der im Sommer stattgefundenen Ausstellung «Younger Than Jesus» im New Museum in New York gab es zahlreiche internationale Akteure unter dreissig Jahren, die sich auf Ensor berufen. In der Tat steht der Mann am Anfang der Moderne, gilt als Vorläufer zum Expressionismus und Surrealismus, ohne aber sich ganz von der Tradition zu lösen.


The Intrigue. 1890
Oil on canvas, 90 x 150 cm
Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerp
© 2009 Artists Rights Society (ARS), New York / SABAM, Brussels