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Nachrichten aus der grossen Geisterstadt Wien (19)
Freunde von draussen
Hochsommer, auch die Zeit der Besuche. Hie und da kommen Freunde von da draussen am Land und besuchen die Hauptstadt. Ein paar kommen aus dem Dorf in den Bergen, das wir unserseits gern besuchen.
Dort nämlich fällt immer wieder dieser unser wirklich ernstgemeinte und dabei doch gebetsmühlenartige Satz: Gell, und wenn ihr einmal in Wien seids, rufts uns unbedingt an.
Ein paar von ihnen haben dann tatsächlich angerufen. Weil sie tatsächlich einmal in Wien waren. Tja, und jetzt sage ich Ihnen etwas: So besonders super war das dann nicht.
Aber von Anfang. Die immergleiche Vorgeschichte ist diese: Als Wiener fühlt man draussen im Bundesland diese Dankbarkeit, gegenüber bundesländlicher Gastfreundschaft, selbst wenn man ein bisschen was zahlen muss dafür, wie auf einer Alm- oder Skihütte. Erst recht für jene ganz und gar selbstlose Gastfreundschaft, die man beispielsweise von lieben Nachbarn erfährt, die einen irgendwann zu sich rüber einladen. Unversehens isst und trinkt und lacht man so viel wie Jahre nicht mehr, und wenn man dann glücklich und vom Akkordeon beseelt über eine kleine Strasse nach Hause torkelt, ist man so ganz vom Gedanken des Sich-Revanchierens beseelt, dass man diese gewisse erwähnte Einladung ausspricht.
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GELESEN
und
vertont
von
Ernst
Molden