ausser man besticht die Aufseher: 1'000 Dollar Antrittsgeld plus 250 Dollar Monatsmiete, damit Marcel in einer Zelle sitzt und nicht im Batteriebetrieb der überfüllten Anstalt dahin vegetiert.
Dörfler lässt die Beteiligten sprechen, ohne sich einzumischen. Er wertet nicht, sondern dokumentiert. Marcel, den man nur via Telefon hört, behält den Lebensmut, weil er weiss, dass seine Mutter unaufhörlich für ihn kämpft. Dörfler hat Pia und Sabrina Witte nach Lima begleitet und zeigt, dass die Opfer weiterhin übers Ohr gehauen werden. Die mittlerweile fünfte Anwältin hat sich mit Honorar und Bestechungsgeldern aus dem Staub gemacht, derweil sich andere einen florierenden Rummelplatz eingerichtet haben mit den einstigen Fahrgeschäften der Familie Witte.
Als ob der Fehler eines einzigen Mannes zwei Welten geboren hätte, so auf jeden Fall erscheint es im Film. Da die Frau, die den Schmerz um ihren Sohn kaum erträgt und unermüdlich kämpft; dort der Mann, der weiter träumt und lapidar meint: «Nach dem Regen scheint doch auch wieder mal die Sonne». The show must go on für Norbert Witte, auch wenn er weiss, dass ohne seinen Sohn Marcel nie ein neuer Tag anbrechen wird…
«Achterbahn», (Deutschland 2008). Buch, Kamera und Regie: Peter Dörfler. Mit: Norbert Witte, Pia Witte, Sabrina Witte, Marcel Witte.
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