Pia Witte und Tochter Sabrina

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das kulturelle überformat
Nr. 26 / 24. Juli 2009
#«Achterbahn» von Peter Doerfler
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film
«Achterbahn» von Peter Doerfler

Das Leben hat so seine Gesetze. Die kleinen Fehler, die jeder mal begeht, werden verziehen, um aus ihnen zu lernen. Die grossen Patzer aber, die bleiben an einem hängen. Bloss zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, in einem Bruchteil einer Sekunde den falschen Gedanken gefasst, und schon ist nichts mehr wie es einmal war.

Im Falle von Norbert Witte denkt man sich allerdings beim Betrachten von «Achterbahn», dass da die Lernfähigkeit aus den eigenen Fehlern schwer behindert wurde durch den unwiderstehlichen Drang immer höher, immer weiter zu kommen. Norbert Witte entpuppt sich als ein Stehaufmännchen, egal wie tief nach unten es ihn jeweils zog: immer wieder kommt er hoch auf die Beine. Dass daran seine Familie zerbricht und das Leben seines Sohnes ruiniert wird, das ist der Preis, den er heute noch bezahlt.

Je tiefer man fällt, umso grösser war der Traum, den man sich erfüllen wollte. Norbert Witte, Schausteller durch und durch, Enkel des Hamburger Jahrmarktkünstlers und Hochstaplers Otto Witte, der sich als «Der König von Albanien» jenseits des Rechtsstaates tummelte, scheint von eben diesen Vorfahren den unbändigen Drang zur Grösse geerbt zu haben. Jung heiratet er Pia, gemeinsam kaufen sie sich das «Katapult», die damals schnellste Achterbahn der Welt, später weitere sogenannte Fahrgeschäfte und alles läuft bestens. In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts scheinen die beiden den Erfolg gepachtet zu haben, doch der erste Schlag liess nicht lange auf sich warten: am 14. August 1981