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das kulturelle überformat
Nr. 16 / 3. Juli 2008
#Interview mit Horst Weidenmüller, K7-Labelchef
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musik
Interview mit Horst Weidenmüller, K7-Labelchef

Wie steht es beim traditionellen Tonträgermarkt? Sind die Musikfans heute besser informiert als früher und darum auch offener für die Produkte der Indies?

Zu einem gewissen Grad schon, aber wenn du in den Handel gehst, dann weisst du, dass du
für jede Schaufensterpositionierung oder Endregalfläche in irgendeiner Form zahlst. Der einzige Händler, bei dem das nicht so ist, ist iTunes. iTunes entscheidet vollkommen unabhängig, was sie wo auf ihre Seiten bringen. Sie wissen, dass sie keinerlei qualitative Kompromisse eingehen können, weil sie ihr Geld mit der Hardware, sprich den iPods, machen. Darum ist der Independent- Anteil bei iTunes extrem hoch. Warum? Weil es sich dort nur darum dreht, welche Musik der Konsument am besten findet. Dort findet er einen Featured Artist eines Independent- Labels neben einem Featured Artist eines Majors, und der Konsument entscheidet sich, welcher besser ist. Das ist im physikalischen Markt nicht mehr gegeben.

Wie geht es Ihrem eigenen Label K7 in dieser schwierigen Zeit?


Neben dem elektronischen Label K7 haben wir eine Label Group aufgebaut und uns darauf fokussiert, auf alle wirklichen Indie-Ecken einzugehen. Wir sind zwar mit elektronischer Musik gross geworden, aber es gibt ebenso schöne Rockmusik und Hip-Hop-Musik, und das alles wollen wir bei K7 haben.


Horst Weidenmüller © K7