Viele Analysten sind sich einig: Obama ist ein noch gewiefterer Politiker und machtorientierter Populist, als es Bill Clinton jemals war (was letzterem einmal mehr sauer aufgestossen sein muss).

                          *

Die Republikaner haben sich bereits eine neue Taktik zurechtgelegt. Mit Hilfe des Internets haben sie es erreicht, dass in Ohio bereits die Hälfte ihres Zielpublikums von ihrem neusten Gerücht überzeugt sind: Obama ist ein schwuler muslimischer Terrorist wird verkündet. Verwirrt seien sie, die Wähler, angesichts dieser neuen Enthüllungen. Ein weiterer Kommentar zu solchen Methoden (und Wählerreaktionen) erspart sich der Chronist…

                          *

Es ist, wie es ist: die USA und ihre Menschen werden hierzulande immer wieder pauschalisiert. Dass muss auch der Schreibende erfahren, der sich meist dort aufhält, aber auch immer wieder gerne nach «old Europe» zurückkehrt. Dabei ist dieses Land mit den vier Zeitzonen eine der vielfältigsten, schillerndsten und widersprüchlichsten Gegenden, die es auf diesem Planeten gibt. Ein Imperium im Guten wie im Schlechten. Wer sich auf den Wahlnovember frühzeitig vorbereiten will und dieses Land besser kennenlernen möchte, dem sei folgende Lektüre ans Herz gelegt: «USA. Das vermessene Imperium» (€8,50 / CHF 16,90). Ein Sonderheft von Le Monde diplomatique, das sich facettenreich der letzten Grossmacht nähert. Mit Beiträgen auch so namhafter Autoren wie Edward Said und Noam Chomsky, gibt es zurzeit kaum eine tiefergehende und vielfältigere Textsammlung zu den USA.

                          *