Er war die Stimme, auf die man jeweils vor dem Bildschirm wartete, wenn das politische Hickhack wieder ein Ausmass annahm, das die klare Sicht auf die Realität zu versperren drohte: Tim Russert. Politprofi durch und durch, Washington Bureau Chief von NBC und Moderator der legendären Sonntagmorgen-Sendung «Meet The Press». Er war unparteiisch wie kaum ein anderer in der von Interessen beeinflussten US-Medienlandschaft. Stets bedächtig, verweigerte er sich der vorschnellen Meinung. Und es war ihm ein Anliegen, die Komplexität eines Themas aufzufächern, um es den Menschen verständlich zu machen. Seine Analysen dagegen waren messerscharf und wenn er sich zum definitiven Statement entschloss, dann nur, nach gründlicher Recherche und dem Abwägen sämtlicher Fakten. Tim Russert verstarb im Alter von nur 58 Jahren am 13. Juni bei den Vorbereitungen zu seiner Sendung «Meet The Press». Nicht nur im kommenden November wird man seine Stimme schmerzlich vermissen…

Rudolf Amstutz

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