brachten zunächst vor allem Schnulzen aus Taiwan und Hong Kong ins Land, zunehmend aber auch Songs von Bands wie The Eagles, The Beach Boys, The Beatles, The Rolling Stones, Santana, Bob Marley und Simon and Garfunkel. Diese bedeuteten für viele Chinesen, die der Revolutionslieder überdrüssig waren, eine willkommene Abwechslung.
Dass es meist eher sanfte Musik war, die auf Nachfrage stiess, liegt vermutlich auch im Konfuzianismus begründet. Musik wird in China als etwas betrachtet, das die Gesellschaft positiv beeinflussen soll. Die Lieder sollen deshalb ruhig und harmonisch klingen. Das erklärt zumindest teilweise, wieso die Chinesen einen ausgeprägten Hang zu sanfter, süsser Musik haben und sich Rock bis heute nicht auf breiter Ebene durchsetzen konnte. Bis heute hält sich dafür als Hintergrundmusik in Restaurants und Bahnhöfen etwa der Saxofonschmalz von
Kenny G.
Die neuen Einflüsse motivierten insbesondere Musiker aus der Hauptstadt Peking zu eigenen Versuchen mit Pop- und Rocksongs, weil dort die meisten Ausländer zu finden waren. Seit den 1920er Jahren, als Shanghai von fremden Mächten besetzt war, spielte auch diese Stadt immer wieder eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von neuen musikalischen Impulsen. Am stärksten war aber der Einfluss von Musik aus Taiwan und Hongkong. Insbesondere der zuckersüsse Cantopop aus Hongkong prägte in den achtziger und neunziger Jahren die populäre Musik von ganz Südostasien.