gehört. Und Judge Dread-Comics.» An der Uni Dublin studierte er englische Literatur, und so weiteten sich die literarischen Einflüsse noch mehr aus. Er entdeckte den amerikanischen Dichter John Ashbery: «Er will die Sprache offen halten», erklärt er. «Die Worte in seinen Gedichten scheinen so gewählt zu sein, dass der Leser zwischen ihnen seine eigene Bedeutung suchen muss. Seine Gedichte sind wie ein Spielplatz. Ich fand das äusserst aufregend, es war genau das Gegenteil von der romantischen Dichtung, die ich so geschätzt hatte.»
Conor O’Brien ist zu jung, als dass er sich an die fontänenhafte Kreativität der irischen Musikszene in den 1980er Jahren erinnern könnte: «Ist es so, dass heute weniger irische Künstler ins Ausland kommen?» fragt er. «Aber es gibt doch einige! Glen Hansard zum Beispiel, Imelda May. Für ein so kleines Land haben wir doch eine recht grosse internationale Präsenz, oder nicht? Jedenfalls habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass es nicht so sein soll.»
Sein eigener Werdegang ist bis jetzt ohne grössere Hindernisse geblieben. Als Gitarrist für Cathy Davey verschaffte er sich auf finanzieller Ebene Luft zum Atmen, und als er sich reif für ein Album fühlte, sorgten zwei, drei Konzerte dafür, dass ihm die Vertreter vom supercoolen Londoner Label Domino Records gleich einen Vertrag vorlegten. Inzwischen hatte er gelernt, dass in einer Konzerthalle ein geflüstertes Wort lauter wirken kann als eine ganze Krachkaskade: «Nach den Immediate, wo immer viel passierte, war dies eine befreiende Einsicht», sagt er. «Ich überlege mir beim Songschreiben von Anfang an immer, wie die Lieder am besten wirken würden, so dass ihre Worte im Vordergrund stehen. Denn der Text hat bei mir Priorität. Darauf baue ich dann Schicht um Schicht die Musik auf. Das erste Mal, als ich meine neuen Lieder nur mit der akustischen Gitarre vortrug, merkte ich, dass das Publikum bei den stillen Stellen stiller war als bei den lauten. So sollte es in meinen Augen sein. Die